Dornier-Siedlung

Die im Auftrag von Flugzeughersteller Dornier 1938-1940 in der Nachbarschaft des Firmengeländes in Neuaubing für Mitarbeiter*innen erbaute Wohnsiedlung trug bis 1945 offiziell den Namen Ludwig-Siebert-Siedlung, benannt nach dem damaligen bayerischen NS-Ministerpräsidenten. Umgangssprachlich bildete sich im Laufe der Zeit der Name „Dornier-Siedlung“ heraus. Die Firma reagierte mit dem Bau auf den zunehmenden Arbeitskräftebedarf, der durch die Ausweitung der Flugzeugproduktion im Zuge der deutschen Aufrüstung seit Mitte der 1930er-Jahre bedingt war. Rund um den Gößweinsteinplatz entstanden rund 400 Wohnungen in ein- bis zweigeschossigen Bauten unterschiedlicher Typen, vom Einfamilien- bis zum Mietshaus. Der Gößweinsteinplatz war als quadratischer Dorf- und Appellplatz angelegt, mit einer Gaststätte, einem Laden und – der NS-Ideologie entsprechend – einem romantisierenden Glockenturm statt einer Kirche. Ursprünglich waren 800 Wohneinheiten geplant gewesen, jedoch verhinderte der Zweite Weltkrieg den Bau des projektierten Nordteils. Die Siedlung ist weitgehend erhalten und steht unter Ensembleschutz.