„Ostarbeiter“
Die Nationalsozialist*innen bezeichneten zivile Zwangsarbeiter*innen aus den ab 22. Juni 1941 besetzten Gebieten der Sowjetunion als „Ostarbeiter“. Nachdem zunächst versucht wurde, Freiwillige anzuwerben, folgte sehr bald die gewaltsame Verschleppung von etwa 2,8 Millionen Menschen nach Deutschland. Mehr als die Hälfte davon waren Frauen, deren Durchschnittsalter unter 20 Jahren lag. Auch ganze Familien, viele Kinder und alte Menschen wurden verschleppt. Sie mussten sichtbar ein Abzeichen mit der Aufschrift „OST“ auf der Kleidung tragen und waren besonders schlechten Bedingungen der Arbeit und Unterbringung ausgesetzt. „Ostarbeiter“ bildeten die größte Gruppe der zivilen Zwangsarbeiter*innen. Nach der Befreiung wurden viele von ihnen in der Sowjetunion wegen angeblicher Kollaboration diskriminiert oder verfolgt.