Zwangsarbeiter*innen
Zwischen 1938 und 1945 wurden im damaligen Deutschen Reich rund 13,5 Millionen (ausländische) Zwangsarbeiter*innen eingesetzt. Zählt man die Arbeitskräfte mit, die in allen im Laufe des Zweiten Weltkriegs von Deutschland besetzten Gebieten, Zwangsarbeit leisteten, summiert sich die Gesamtzahl auf schätzungsweise 25 Millionen. Unter den Begriff fallen in der Regel verschiedenen Untergruppierungen. Die zahlenmäßig größte Gruppen bildeten ca. 8,5 Millionen sogenannte „zivile Zwangsarbeiter“, 4,6 Millionen Kriegsgefangene, und 1,7 Millionen KZ-Häftlinge. Die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Zwangsarbeiter*innen waren höchst unterschiedlich, je nach Status, Herkunft, Einsatzort oder Unterbringung. Zwangsarbeiter*innen waren im Straßenbild und an den Arbeitsplätzen allgegenwärtig. Ihre systematische Ausbeutung und Diskriminierung wurde von der deutschen Mehrheitsgesellschaft als Bestandteil des Kriegsalltags wahrgenommen und in aller Regel nicht kritisch hinterfragt. Das Schicksal von Millionen Zwangsarbeiter*innen erhielt erst seit den 2000er-Jahren eine größere Aufmerksamkeit.