Italien
Italien wurde erst 1861 als Königreich (unter Viktor Emanuel II.) und Nationalstaat gegründet. 1922 übertrug König Viktor Emanuel III. infolge einer Staatskrise und drohender politischer Unruhen die Macht an den Anführer der faschistischen Bewegung, Benito Mussolini. Dieser errichtete als Ministerpräsident eine Diktatur und verbündete sich in den 1930er-Jahren mit dem deutschen „Führer“ Adolf Hitler (Stahlpakt). Obwohl der König gegen den Kriegseintritt Italiens war, erklärte Mussolini den Westmächten 1940 den Krieg. Am 24. Juli 1943 setzte der Faschistische Großrat Mussolini ab, nachdem die Alliierten in Süditalien gelandet waren. Viktor Emanuel III. ließ Mussolini verhaften und beauftragte Marschall Badoglio mit der Bildung einer Militärregierung, faschistische Organisationen wurden verboten. Den Oberbefehl übernahm der König nun selbst und erklärte am 8. September 1943 nach Verhandlungen mit den Westmächten den Waffenstillstand. Daraufhin besetzte die Wehrmacht weite Teile Nord- und Mittelitaliens und nahm an allen Kriegsschauplätzen italienischen Soldaten gefangen. Etwa 650.000 Männer wurden als “Italienische Militärinternierte” zur Zwangsarbeit ins Reichsgebiet verschleppt. Nach der Befreiung Roms durch die Alliierten trat Badoglio zurück, der König übertrug die Amtsgeschäfte an seinen Sohn Umberto II. Im Juni 1946 endete die Monarchie in Italien nach einem Referendum.