München
Münchens Geschichte ist eng mit dem Aufstieg des Nationalsozialismus verbunden. Hier wurde die NSDAP 1919/20 gegründet, deren Zentrale sich bis 1945 in der Stadt befand. 1935 erhielt die Stadt den Ehrentitel „Hauptstadt der Bewegung“. Während des Zweiten Weltkriegs befanden sich in München viele Rüstungsbetriebe oder andere „kriegswichtige“ Unternehmen, die einen großen „Bedarf“ an ausländischen Arbeitskräften hatten. Untergebracht in mehr als 400 Sammelunterkünfte waren
zwischen 1939 und 1945 etwa 150.000 bis 200.000 Zwangsarbeiter*innen in München beschäftigt. Die zahlenmäßig größte Gruppe stammte aus der Sowjetunion („Ostarbeiter“), insbesondere aus der Ukraine, Weißrussland und Russland. Bei Kriegsende machten die ausländischen Arbeitskräfte mindestens ein Viertel der Gesamtbevölkerung der Stadt aus. Quasi alle Münchner Betriebe unterschiedlichster Größe profitierten von ihrem Einsatz. München wurde zwischen 1940 und 1945 Ziel von zahlreichen Bombenangriffen, bei denen etwa 7.000 Menschen ums Leben kamen. Am 30. April 1945 befreite die US-Armee die Stadt und begann mit der Entnazifizierung der Verwaltung und Gesetzgebung.