Polen/Generalgouvernement
Als Generalgouvernement wurden die Gebiete in Polen bezeichnet, die 1939 im Zuge des deutschen Angriffs von der Wehrmacht eingenommen, aber nicht ins Deutsche Reich eingegliedert wurden. Die Benennung spielte auf das „Generalgouvernement Warschau“ an, das während des Ersten Weltkriegs von Deutschen Kaiserreich militärisch besetzt worden war. Als Generalgouverneur fungierte Hitlers früherer Rechtsanwalt Hans Frank. Das von ihm beherrschte Gebiet bestand aus vier, seit 1941 aus fünf Distrikten und hatte über 17 Millionen Einwohner*innen. Die deutschen Besatzer vertrieben Polinnen und Polen aus den übrigen polnischen Gebieten dorthin und verschleppten Hunderttausende zur Zwangsarbeit nach Deutschland sowie Kinder zur „Germanisierung“ in deutsche Familien. Im Generalgouvernement errichteten die Deutschen zahlreiche Konzentrations- und Vernichtungslager. In Belzec, Sobibor, Treblinka und Majdanek wurden über zwei Millionen Jüdinnen und Juden sowie Sinti*zze und Rom*nja ermordet.