Tag: Gedenkstätte
- Projekt, Forum DCCA, Fabian Bechtle, Leon Kahane
Der Film „Neuaubing/Freiham“ betrachtet die Gleichzeitigkeit der Stadtentwicklung Freihams und das Sichtbarwerden des historischen Geländes des RAW-Lagers. In den Nachkriegsjahren geriet der historische Zusammenhang des Areals aufgrund zunehmender zeitlicher Distanz und verschiedener Nachnutzungen mehr und mehr in Vergessenheit.
Landesweite gesellschaftliche Debatten um die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit der NS-Zwangsarbeit und mögliche Entschädigungszahlungen für ehemalige Zwangsarbeiter*innen in den späten 1990er Jahren sowie die Planungen für das 350 Hektar große Neubaugebiet Freiham ab den 2000er Jahren trugen dazu bei, dass auch die Geschichte des RAW-Lagers wieder sichtbarer wurde.
Der Planungsbereich Freihams umfasste zunächst auch das historische Gelände des ehemaligen Lagers. So gab es Pläne, dort einen großen Supermarkt und ein Möbelhaus zu bauen. Dies veranlasste die Nutzer*innen, die seit den 1970er Jahren die Baracken als Ateliers und Werkstätten verwendeten, und später auch die Stadt München dazu, historische Recherchen zu veranlassen.
Heute steht das Gelände unter Denkmalschutz. In Freiham existieren bereits erste Wohnungen und Bildungseinrichtungen. Aus der Perspektive des Stadtteilmanagers Daniel Genée erkunden Bechtle und Kahane diese Wechselwirkungen. Dabei stellen sich auch Fragen nach den Funktionen, die der künftige Erinnerungsort für eine vielfältige Stadtbevölkerung erfüllen soll, welche Erwartungen sich daran knüpfen, aber auch welche pragmatischen Bedingungen damit einhergehen.