MEMORY IN PRACTICE
Allein im Stadtgebiet München befanden sich während des Zweiten Weltkriegs mehr als 400 Massenunterkünfte für Zwangsarbeiter*innen. Zum Teil wurden Baracken in unmittelbarer Nähe zu Arbeitsstätten oder auf den Firmengeländen errichtet. Zum Teil wurden Schulen, Turnhallen oder Gasthäuser zu Unterkünften umfunktioniert. Heute ist von den historischen Bauten so gut wie nichts mehr sichtbar. Die Fotografin Hadas Tapouchi erkundet 30 dieser Orte und macht ihre ehemalige Präsenz erfahrbar. Die interaktive Stadtkarte lädt ein, Veränderungen im urbanen Raum selbst zu dokumentieren und zu teilen. So wird der digitale Erinnerungsraum nach und nach mit den physischen, historischen Orten der Stadt verbunden.
Liste bekannter ehemaliger Lager in München
Alle Angaben basieren auf der Datenbank des NS-Dokumentationszentrum München.
11 bis 50 Personen
Landsberger Straße 143
11 bis 50 Personen
Hiltenspergerstraße
11 bis 50 Personen
Zenettistraße 2
11 bis 50 Personen
Dachauer Straße 473
11 bis 50 Personen
Allach, Schillerstraße 9,
heute Pasteurstraße
11 bis 50 Personen
Belfortstraße 3
11 bis 50 Personen
Engelbertstraße 6
11 bis 50 Personen
Riemer Straße 78
heute Eggenfeldener Straße 54
In dem Lager war das Arbeitskommando 2873 des Stalag VIIa mit französischen Kriegsgefangenen untergebracht, die für die Firma Deckel arbeiten mussten.
11 bis 50 Personen
Waakirchnerstraße (7-13)
11 bis 50 Personen
Implerstraße 53
101 bis 500 Personen
Schleißheimer Straße 420
In dem Lager waren bis zu 70 sowjetische Kriegsgefangene untergebracht, die für die Vereinigten Herd- und Ofenfabriken arbeiten mussten.
51 bis 100 Personen
Kazmairstraße 12
11 bis 50 Personen
Aschauer Straße 14
11 bis 50 Personen
Dachauer Straße 118
Im Tanzsaal des Gasthofs „Schlegel“ war das Kriegsgefangenen-Arbeitskommando 2029 des Stalag VIIA untergebracht. Die französischen Kriegsgefangenen arbeiteten für das Kraftfutterwerk Zentz & Co.
11 bis 50 Personen
Feldmoching, Hauptstraße 8
heute Feldmochinger Straße 386
Das Forstamt Forstenried beschäftigte zwischen 1940 und 1945 das Arbeitskommando 2119 des Stalag VIIa, bestehend aus 30 bis 50 französischen Kriegsgefangenen, die Forstarbeiten verrichten mussten.
11 bis 50 Personen
Starnberger Straße
11 bis 50 Personen
Gotthardtstraße 84
heute Sportplatz westl. von Nr. 68
11 bis 50 Personen
Solalindenstraße 16
heute Max-Rothschild-Straße 22
11 bis 50 Personen
Kaulbachstraße 45
4 bis 10 Personen
Freisinger Landstraße 18
heute Situlistraße 18
Im Gasthof Rotschuster (heute „Feldmochinger Hof“) war ein Arbeitskommando (Nr. 624) des Stalag VIIA bestehend aus 44 französischen Kriegsgefangenen untergebracht, die in der Landwirtschaft bei verschiedenen Bauern am Ort arbeiteten. Die Arbeitsverteilung unterstand der Ortsbauernschaft, die insgesamt mehr als 100 Kriegsgefangene (v.a. Franzosen und Serben) einsetzten.
11 bis 50 Personen
Feldmoching, Hauptstraße 92
heute Feldmochinger Straße 389
Das Lager wurde im Juni 1941 auf dem Nordgelände des BMW-Werks I eingerichtet. Im September 1944 waren dort 445 italienische Zwangsarbeiter untergebracht.
101 bis 500 Personen
Preußenstraße ohne Nummer
Das Lager befand sich in den Räumen der Gastwirtschaft „Zum Kriegerdenkmal“. Dort waren 30 französische Kriegsgefangene (Arbeitskommando 1743) untergebracht, die bei Landwirten und Gärtnereien arbeiten mussten.
11 bis 50 Personen
Pelkovenstraße 57
Von Kriegsbeginn bis Juni 1940 bestand dort ein Gemeinschaftslager für polnische Zwangsarbeiter*innen. Diese wurden später verlegt und ein Kriegsgefangenenlager errichtet, das bis Kriegsende bestand und von der Reichsbahn verwaltet wurde.
über 1000 Personen
Neumarkter Straße 85
heute Neumarkter Straße 93