MEMORY IN PRACTICE
Allein im Stadtgebiet München befanden sich während des Zweiten Weltkriegs mehr als 400 Massenunterkünfte für Zwangsarbeiter*innen. Zum Teil wurden Baracken in unmittelbarer Nähe zu Arbeitsstätten oder auf den Firmengeländen errichtet. Zum Teil wurden Schulen, Turnhallen oder Gasthäuser zu Unterkünften umfunktioniert. Heute ist von den historischen Bauten so gut wie nichts mehr sichtbar. Die Fotografin Hadas Tapouchi erkundet 30 dieser Orte und macht ihre ehemalige Präsenz erfahrbar. Die interaktive Stadtkarte lädt ein, Veränderungen im urbanen Raum selbst zu dokumentieren und zu teilen. So wird der digitale Erinnerungsraum nach und nach mit den physischen, historischen Orten der Stadt verbunden.
Liste bekannter ehemaliger Lager in München
Alle Angaben basieren auf der Datenbank des NS-Dokumentationszentrum München.
In dem Lager war ein Arbeitskommando von 60 französischen Kriegsgefangen untergebracht, die bei der Firma Harbeck in der Müllabfuhr eingesetzt wurden.
51 bis 100 Personen
Dachauer Straße 159
Dachauer Straße 25-27
Dachauer Straße 39
heute Dachauer Straße 37
Dachauer Straße 50
Entenbachstraße 41
Entenbachstraße 44
Falkenstraße 18
heute Falkenstraße 47
In der Schule waren 200 bis 300 französische Kriegsgefangene untergebracht, die aufgeteilt in Arbeitskommandos bei verschiedenen Firmen tätig waren.
101 bis 500 Personen
Versailler Straße 4
heute Ernst-Reuter-Straße 4
Forstenrieder Straße 35
heute Albert Roßhaupter Straße 35
Forstenrieder Straße 53
heute Albert-Roßhaupter-Straße 53
Fraunhoferstraße 22/24
Frauenlobstraße 4
Freimanner Straße 227
heute Frankfurter Ring 227
Fürstenrieder Straße 170
Gotthardstraße 4
101 bis 500 Personen
Gyßlingstraße 4-7
Hanauer Straße ohne Nummer
Hansastraße 35
Heckenstallerstraße 21
heute überbaut (Gottfried-Böhm-Ring 8-28)
Herrnstraße 50
Herzog-Rudolf-Straße 25
heute Seitzstraße 3 (überbaut)
Herzog-Rudolf-Straße 28
heute Seitzstraße 16
Herzog-Rudolf-Straße 49
heute Seitzstraße (unbebaut)
Allach, Hindenburgstraße 34
heute Georg-Reismüller-Straße 34